Donnerstag, 15. März 2012



Geschichte:

 In den letzten Jahrhunderten diente die Hinterbreiteneben sowohl der Bewirtschaftung der umliegenden Wiesen und Wälder wie auch der Sommerfrische. Die Eigentümerschaft bestand aus einer langen Abfolge von Vertreter des gräflichen Hauses Seefried, bis die Hinterbreiteneben im Zuge von Erbschaften über Prinz Alexander von Bayern an den jetzigen Eigentümer Johannes Hoyos überging.



    Neben der charakteristischen Bausubstanz, welche historisch gewachsene Hofstellen in den Voralpen eigen ist, stellt z.B. die Jahresinschrift "1796" in der Marienschnitzerei am Hauptbalken der geschnitzten Holztram- Stubendecke ein sichtbares Zeichen der Geschichte des Hauses dar. 1796 war das Jahr als Napoleon Josephine de Beauharnais heiratete und die Prämiere von Goethes "Egmont"  in Weimar gefeiert wurde.

 Die Lebenswelt welche die Hinterbreiteneben während dieser Zeit umgab lässt sich anhand der folgenden Abschrift aus der Darstellung des Erzherzogtums Österreich unter der Ens, Wien, 1837 erahnen.

B o d i n g b a c h.
Eine Rotte von 22 Häusern, wovon Kemmelbach die nächste Poststation ist.
Diese ist nach Lunz zur Pfarre und Schule gewiesen. Das Landgericht versieht die Herrschaft Stiebar zu Gresten; die Ortsobrigkeit besitzt Kirchberg, Conscriptionsherrschaft ist Gamming, und Kirchberg nebst Stiebar besitzen die hierorts behausten Unterthanen und Grundholden. Der Werbkreis gehört zum 49. Linien-Jnfanterie-Regiment.
Hier leben in 26 Familien, 65 männliche, 67 weibliche Personen und 14 schulfähige Kinder; diese halten einen Viehstand von 46 Ochsen, 68 Kühen, 112 Schafen, 26 Ziegen und 40 Schweinen.
Die Bewohner sind Waldbauern mit einer mittelmäßigen Bestiftung, welche auch zum Theil den Feldbau treiben, wovon sie Korn, Gerste und Hafer erhalten, wozu aber die Gründe nicht besonders ertragsfähig sind; ferner unterhalten sie eine gute Viehzucht und brennen Kohlen.
Die Rotte Bodingbach liegt in zerstreuten Häusern 1,5 Stunden von Lunz, theils im Thale, theils auf den Bergen und Hügeln zwischen Wäldern, allwo in der Tiefe des Thales der sogenannte Bodingbach fließt, der hier eine Mahlmühle und mehrere Hausmühlen treibt. — Das Klima und Wasser sind gut. Die Jagd liefert Rehe, Hasen und Haselhühner.
Die Einwohner sind Waldbauern, welche nur wenig Feldbau, und auch nur in so ferne die Viehzucht treiben, als es der Hausbedarf erfordert, ihre meiste Beschäftigung besteht in der Waldwirthschaft.